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Sehnsucht

In den letzten Wochen haben wir euch immer wieder mit Informationen zu den Mechaniken der Zwielande versorgt und wie wir vor haben gewisse Konzepte für euch umzusetzen. Heute veröffentlichen wir jedoch etwas anderes für euch - den ersten Teil einer Kurzgeschichte über die Zwieland-Saga. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen. Die ganze Geschichte findet ihr später hier.

 

 

Die Stille verriet ihre Ankunft. Der Wind war verstummt, der gestern noch die Wellen neben der kleinen Karavelle aufgetürmt hatte. Binnen einer Nacht hatte er dem Meer den Zorn genommen und es glatt gezogen wie ein Tuch aus fließendem Silber. Die Matrosen, die das kleine Schiff steuerten, waren unruhig von einer Reling zur anderen gelaufen. Vergeblich hatte der Kapitän durch die löchrige Wolkendecke anhand der Sterne die Koordinaten ihrer Position zu bestimmen versucht. Einen Todesbringer hatten sie den Hauptmann gerufen, egal wie sehr Jon auf sie eingeredet hatte. Ein stetes Fluchen und Flehen hatte das Schiff umfangen, an die Götter, Dämonen, ganz gleich, ob sie Heil bringen oder Schuldige sein konnten. Niemand aus der Mannschaft hatte glauben wollen, dass der Kurs, den der Hauptmann dem Kapitän anzusteuern genannt hatte, jemals ein Ziel erreichen würde. Vermutlich nicht einmal mehr Jon selbst.

Nun schwiegen sie alle. Der Hauptmann, Magnus war sein Name, lehnte mit geschlossenen Augen am Hauptmast. Er wusste genau, was sie sahen. In nachtschwarzer Dunkelheit stand die gesamte Mannschaft an der Reling, blickte über die stille See hinüber in das Nichts des Horizontes, das der Kapitän prophezeit hatte, und sahen als dunklen Schemen das Ziel ihrer Reise, das niemand von ihnen für real gehalten hatte.

„Hauptmann?“ Die zittrige Stimme zu seiner Rechten gehörte Jon. Der Junge trat in kleinen Schritten auf der Stelle, unsicher, ob er nähertreten durfte. „Hauptmann! Wir… wir haben tatsächlich Land gesichtet!“

 

Magnus schmunzelte über die Fassungslosigkeit in Jons Stimme. „Ich weiß.“ Schon lange wusste er es. Ihre Ankunft war wie ein warmer Schauer durch sein Innerstes gesickert. Die Sehnsucht, die ihn hier her getrieben hatte, brannte mit einer kaum auszuhaltenden Macht. Dankbar war er um sie, denn sie bewies, das Flüstern jener Nacht würde sein Versprechen einhalten…

 

 

 

(c) Astrid Rauner

 

 

Hier geht es zur ganzen Geschichte.

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